Wie unser Programm entstanden ist

Kurz Vorweg:

Verlage, Autor:innen, Herausgeber:innen, Übersetzer*innen und Artists, die an den Ständen ausstellen oder ihre Titel im Rahmen einer Lesung präsentieren, wurden von uns auf Grundlage unserer Recherche zu den feministischen Inhalten ihrer Arbeit eingeladen. Bei der Auswahl unserer Einladungen haben wir mit einem intersektionalen Feminismusverständnis gearbeitet. Der Begriff der Intersektionalität ist komplex und umfasst verschiedene Verständnisse des Begriffs. Damit tun auch wir uns nicht immer leicht und wir nehmen nicht für uns in Anspruch, die eine richtige Definition zu nutzen. Die Idee eines intersektionalen, anti-kapitalistischen und queer-inklusiven Feminismus ist unsere Utopie. An dem Anspruch sie unter den gegebenen Umständen umzusetzen, werden wir zwangsläufig scheitern.

Wer den Raum füllt:

Der Schwerpunkt der Messe liegt auf kleinen und unabhängigen Verlagen mit explizit feministischem Programm und/oder Arbeitsweise und auf deren Autor:innen. Immer wieder werden wir auf tolle feministische Bücher hingewiesen, die in größeren Verlagen mit medialer Reichweite und relativer kommerzieller Stabilität erschienen sind. Das macht diese Bücher nicht weniger feministisch, im Gegenteil: Viele größere Publikumsverlage haben in den letzten Jahren großartige feministische Bücher publiziert und feministische Autor:innen gefördert. Dennoch ist uns wichtig, den begrenzten Platz zunächst solchen Verlagen und Titeln zur Verfügung zu stellen, deren feministische Arbeit über einzelne Titel hinaus geht.
Eingeladen haben wir eine Reihe von Autor:innen, deren feministische Erfahrungshorizonte divers sind und deren Texte ein breites Genrespektrum abdecken, von Spoken Word über Sachbuch, Belletristik bis Graphic Novel. Damit wollen wir auf die Bandbreite feministischer Arbeiten und Positionen im Zusammenhang mit Wort und Buch verweisen.
Um einen bewegungsnahen Schwerpunkt zu setzen haben wir darüber hinaus feministisch arbeitende Gruppen aus Berlin eingeladen, deren Arbeit mit Themen der vorgestellten Bücher zusammenhängen. Sie stellen sich zu Beginn einer Buchpräsentationen vor. Damit möchten wir nicht nur wichtigen Projekten Platz auf der Messe geben, sondern auch verdeutlichen, dass Bücher schon immer ein Medium sozialer Bewegungen sind.
Einige Verlage, Autor:innen und Gruppen, die wir gerne dabei gehabt hätten, hatten keine Zeit oder Kapazitäten und werden deshalb leider nicht vor Ort sein. Einige Themen lagen uns sehr am Herzen und haben es trotz vieler Bemühungen doch nicht ins Programm geschafft.
Andere Personen und Projekte haben uns wiederum von sich aus angesprochen und sind jetzt Teil der Messe. Trotz Recherchen und vielen Leseexemplar-Lektüren: Zufall und Chaos haben die Programmzusammenstellung also auch beeinflusst.

Es gibt Grund für Kritik:

Uns ist bewusst, dass es uns nicht gelingen wird, alle Themen und Perspektiven, die für einen revolutionären Feminismus relevant sind, auf der Messe abzubilden. Auch wird die Messe durch verschiedene Barrieren nicht für alle zugänglich sein.
Zum einen sind uns organisatorische Grenzen gesetzt: Wir sind ein kleines Team mit begrenzten zeitlichen und finanziellen Ressourcen. Unter anderem mussten wir leider die Veranstaltungssprache auf deutsche Lautsprache beschränken.
Zum anderen haben wir natürlich Lücken. Wir geben uns große Mühe, sie aufzudecken und ihnen entgegenzuwirken. Wir nehmen Feedback an und ernst und beziehen kritische Rückmeldungen in unser Denken und unsere Orga mit ein. Wir wünschen uns eine anregende, inspirierende Messe, zu der eine wohlwollende Fehlerkultur gehört.

Ihr vermisst einen Titel?

Wir laden Euch ein, Eure feministischen Best-Offs auf der Pinwand zu teilen. Ihr macht Eure Empfehlung damit für andere sichtbare und könnt die Messe aktiv erweitern.
Ihr seid mit etwas nicht einverstanden oder habt Verbesserungsvorschläge?
Wir stellen eine Feedback-Box bereit und freuen uns über Anregungen und konstruktive Kritik.

Wir hoffen, trotz aller Schwierigkeiten eine schöne und produktive Veranstaltung mit euch zu erleben. Wir haben schon in der Vorbereitungszeit eine Menge gelernt und können es kaum erwarten, auf der Messe in großer Runde weiter zu diskutieren!